Feliciaetas

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Michel
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Feliciaetas

Post: # 77609Post Michel
16 Dec 2010, 12:25

Hello Folks,

Ich wollte mal hier meine Story posten. Ursprünglich wollte ich es mit dem PnC DK entwickeln. Mit geänderten Konzept und Lachis Meinung, das es eventuell nicht das Richtige ist bin ich jetzt am zweifeln. Nunja. Ich poste jetzt mal hier das grobe Skript:

Feliciaetas

Es handelt sich um eine Frau die ihren Mann an eine Krankheit verliert. Im Krankenhaus wird der Mann angesprochen und willigt in eine Digitalisierung ein. Ein halbes Jahr nach seinem Tod ruft seine digitalisierte Version seine Frau an. Nach dem Motto "Man glaubt, was man glauben will" lebt die Frau jahrelang mit dem digitalen Abbild zusammen. Am Ende wird sie von einem jungen Pfarrer aus der falschen Realität geholt.

Zur Realisierung:

Um die Gefühle besser darstellen zu können will ich reale Menschen als Schauspieler gewinnen. Alles was aus der Erinnerung des Pfarrers erzählt wird ist mit gezeichneten Hintergründen und den Schauspielern. Die Gegenwart ist ein echter blühender Garten.

Das ganze ist als interaktiver Film ohne Rätselelemente mit geringem interaktionsgrad geplant. Das Projekt ist aus der Interactive Love Story entstanden, die im deutschen eure Projekte Forum für verwirrung gesorgt hat. Ich bitte meine Ungeduld zu verzeihen.
Lerne Fliegen, nicht laufen. Lass die Anderen das Leben ruhig von unten betrachten.

- Michel Landau

Michel
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Re: Feliciaetas

Post: # 77610Post Michel
16 Dec 2010, 12:40

Szene 1.
"Komm schon Opa, nur eine Geschichte!"

Kleine braune Augen und eine Wuschelmähne sehen bittend in das zerfurchte Gesicht. Unterstützt von dem Sound of Nature und dem strahlenden blauen Wetter blickt Sie ihn nun eine leichte Schnute ziehend an.

Der Alte Mann lehnt sich in sein Polster zurück blickt sich um und sagt mit einer Handbewegung: "Mir fällt aber gerade nur eine traurige Geschichte ein, die nicht so recht in diesen blühenden Garten passen will."

"Das macht doch nichts Opa. Ich halte schon einiges aus."

"Nagut. Da hast du recht. Meine Geschichte spielt vor vielen vielen Jahren, als die Hochzeit der Computer war."

"Diese kleinen Dinger, die (Platzhalter) haben geheiratet?"

"Ach nein kleine, so war das nicht gemeint. Das Wort Hochzeit benutzt, man auch wenn etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt sehr erfolgreich war."

"Achso, erzähl weiter."

"Nun meine Geschichte beginnt auf einem Friedhof."

Szene 2.

"Die Geschichte handelt von einer Frau die ihren Mann verloren hat. Sie ist noch jung und ihr Mann wurde nicht alt."

"Wie alt Opa?"

"Vielleicht so alt wie deine Eltern. Ein paar Tage nach dem Besuch des Friedhofes war Sie gerade am aufräumen als..."

Szene 3.

Das Telefon klingelt. Felicitas geht beiläufig ans Telefon. "Romero, hallo?"

"Hallo mein Schatz!"

"Wer sind Sie und warum nennen Sie mich Schatz?"

"Feli es ist erst 6 Monate her und du erkennst meine Stimme nicht mehr?"

Es folgt ein interaktiver Dialog. In diesem stellt Sie ihm Fragen und vergewissert sich so seiner Echtheit.

Szene 4.

Mit Handy am Ohr betritt Sie das vorher präperierte Hotelzimmer. Nachdem Sie Kopfhörer und eine Spezialbrille aufgesetzt hat öffnet sich die Badezimmertür. Ihr Verstorbener kann Sie gerade noch bremsen und zeigt ihr das Sie durch ihn hindurchgreifen kann.

Danach folgt eine interaktive Frage und Antwortrunde. Er erklärt ihr das ein Anzugträger im Krankenhaus auf ihn zugekommen wäre. Er sei von einer Firma die einen speziellen Service anbietet.

"Glaub mir es war sehr lustig sich mit Einstein zu unterhalten."

Danach hat er sich für sein Leben nach dem Tod digitalisieren lassen.

Szene 5.

3 Jahre später ruft Felicitas ihren Mann wiederholt zum Abendessen. Er setzt sich mit einer Zigarette im Mund hin und schaufelt sich den Teller voll.

"Schatz ich habe dir schon so oft gesagt, du sollst aufhören zu rauchen. Ich habe gerade erst letztens in einer Zeitschrift gelesen, das Rauchen vorallendingen die Lebensqualität stark einschränkt."

Kameraperspektivenwechsel

Tisch von der Seite. Sein Stuhl und Platz sind leer.

"Aber Schatz, ich will mich heute Abend nicht mit dir streiten."

Einige Sekunden Stille. Ein Geräuschpegel setzt ein. Eine Lautsprecherdurchsage ertönt.

Szene 6.

Die Frau steht an einer Supermarktkasse. Bezahlt und geht raus. Ausser Hörreichweite wendet sich die Kassiererin an ihre Kollegin.

"Da war wieder diese komische Frau. Erzählt immer von ihrem Mann und wie glücklich Sie mit ihm ist, kauft aber immer nur Lebensmittel für eine Person ein."

Der Mann vor der Kasse lässt alles stehen und liegen und rennt aus dem Geschäft.

Szene 7.

Die letzten Meter beruhigt er seine Atmung bevor er die Frau erreicht.

"Habe ich Sie doch erkannt. Ich habe Sie seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen."

"Herr Pfarrer. Was für eine Überraschung. "

In dem folgenden Dialog lädt sich der Spieler bei der Frau zum Abendessen ein.

Szene 8.

"Ich hoffe es stört Sie nicht, das mein Mann raucht. Den Rauch rieche ich seit Jahren nicht mehr. Der Mensch ist echt ein Gewohnheitstier."

"Nein kein Problem. Ich habe selbst früher einmal geraucht."

"Interessant. Ich möchte Ihnen etwas zeigen. Der neueste Schrei. Es nennt sich Personal Band. Mann zieht diese Brille und Kopfhörer auf und daraufhin spielt eine Band in deinem Wohnzimmer. Die sitzen da wie in echt und als ob Sie nur für dich spielen würden."

Der Pfarrer setzt sich die Brille und Kopfhörer auf.

"Erstaunlich nicht wahr?"
Der Pfarrer ist überrascht als plötzlich der Tote neber ihm stand. So unglaublich real dachte er sich.

"Ich gebe Ihnen besser nicht die Hand, ich will Sie nicht auch noch anstecken..."

Es beginnt wärend des Essens ein Smalltalk, indem der Spieler sich beteiligen kann. Nach einem gewissen Punkt hört sein Lächeln auf und er legt Brille und Hörer auf den Tisch.

Der Spieler versucht nun die Frau zu überzeugen, das sie in einer falschen Realität lebt. Sie rastet dabei vollkommen aus und demoliert die Wohnung.

Nachdem der Pfarrer einige Minuten nichts mehr gesagt hat, beruhigt Sie sich langsam. Der Pfarrer schiebt in einer Hitchcock ähnlichen Szene bedächtig seinen Stuhl zurück und geht langsam auf die Frau zu, die Schritt für Schritt mit ihm aus dem Bild weicht.

Man hört Schreie, Gepolter und sieht am Ende 2 Füße am Bildrand die aufhören zu zappeln und danach nur noch ein starkes keuchen.

Jetzt zeigt die Kamera relativ nah, wie der Pfarrer die Frau einfach nur im Arm hält. Ihre Stimme wird lauter, bleibt aber immer nur ein an Sie selbst gerichtetes Flüstern.

"Er ist Tod, er ist Tod, er ist Tod, er..."

" Jetzt hast du das Schlimmste überstanden. Es ist vorbei."

Szene 9.

"Opa ich habe das noch nicht verstanden. Wie hast du Sie denn jetzt wirklich rausgeholt? Sie hat doch Jahrelang in einer Fantasiewelt gewohnt. Und alles was du zu ihr gesagt hast, hat doch keine Wirkung gezeigt."

" Ich habe doch von dem Treffen vorm Supermarkt erzählt. Da war meine natürliche Reaktion ihr die Hand zu reichen. "

" Du meinst ihr die Taschen abzunehmen?"

" Nein. Wenn sich 2 Menschen begegnen was machen Sie da?"

" Achso Sie schütteln sich die Hände. "

" Und als sie Reflexmäsig die Hand berührte zog sie sie wie bei einem Stromstoß wieder weg. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich nur kurz gewundert. "

" Ja das ist echt komisch."

" Und als ich dann auf dem Stuhl saß und überlegte was ich nun tun sollte erinnerte ich mich wieder daran und dachte... Ja klar! Logisch. "

" Ihr Erwachsenen sagt immer Logisch. Also ich verstehe nur Bahnhof! "

" Was machen zwei Menschen die sich lieben? Sie kuscheln und küssen sich. Es gibt menschliche Berührungen die Felicitas seit Jahren nicht hatte. Er war ja schließlich nicht echt. Das ist übrigends abgesehen von ein paar anderen Dingen der Grund wieso mir meine Katholischen Kollegen leid tun. "

" Und deshalb..."

" Und deshalb habe ich sie schlicht und einfach umarmt. Mit zweifelhaften Erfolg. "

" Aber du hast Sie doch...? "

" Ja Sie war aus dieser falschen Realität draussen. Nur war zuviel Zeit vorher vergangen. Sie konnte nie ihre Trauer richtig verarbeiten. Davor war es zu kurz und danach war Sie sehr verwirrt. So kam es das ich 2 Monate später einen Anruf erhielt."

Szene 10.

Felicitas saß in der Psychiatrie. Mir wurde ein Gespräch zwischen einem Psychologen und ihr gezeigt.

" Wie geht es Ihnen heute? "

" Ständig Siezen sie mich. Sie sagen es hätte etwas mit Respekt zu tun. Mir geht es gut und Ihnen? "

" Mir geht es auch gut. Wie fühlen Sie sich nach einem Monat hier?"

" Ich vermisse die bunte Tapete aus meinem Zimmer. Hier ist alles Weiß. "

" Das ist in Krankenhäusern oft so. "

" Aber ich bin doch nicht krank. Und die anderen sehen auch nicht krank aus. Ich habe noch keinen im Gipsbein gesehen. "

" Das ist auch kein normales Krankenhaus. Man nennt solch ein Krankenhaus Psychiatrie. "

"Was ist eine Psychiarterie?"

"Eine Psychiatrie ist ein Krankenhaus indem die Seele gesund gemacht wird."

"Ich bin doch noch so jung. Und Sie erzählen mir immer diese schwieriegen Wörter."

"Wie alt waren Sie nochmal?"

"Ich werde bald 12 Jahre alt."

"Mein Vater hat gesagt wenn ich... "

"Halt halt Stop!" Die Stimme des Pfarrers. "Ich verstehe das gerade nicht"

Die Videoaufzeichnung stoppt.

Der Psychiater erklärt ihm, das dieses Phänomen Feliciaetas genannt wird. Felicitas Geist hat Sie vor der für Sie unaushaltbaren Realität geschützt, indem er Sie in einen Zustand zurückversetzt hat in dem die Welt in Ordnung ist. Felicis bedeutet glücklich. Aetas Zeit/Alter/ Zeitalter.
Lerne Fliegen, nicht laufen. Lass die Anderen das Leben ruhig von unten betrachten.

- Michel Landau

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